Kaminofen anzünden – aber richtig!
Das Anzünden eines Feuers mag altmodisch klingen, aber es gibt viele Gründe – unter anderem die Notwendigkeit, Geld zu sparen – warum der Verkauf von Kaminöfen und Holzöfen aller Art derzeit weltweit boomt.
In diesem Artikel werden die Unterschiede zwischen dem Anzünden eines holzbefeuerten Ofens und eines gewöhnlichen, “offenen” Kaminfeuers erläutert. Er enthält auch Tipps, wie Sie Ihr einmal entzündetes Feuer erfolgreich erhalten können.
Wenn Sie mehr über Kaminöfen oder die Gründe, warum sie kostengünstig und umweltfreundlich sind, erfahren möchten, lesen Sie gerne unsere anderen Artikel im Blog-Bereich des Holzofenportals.
Merkmale eines Kaminofens
Bevor wir uns dem Anzünden des Feuers in einem Kaminofen zuwenden, ist es hilfreich, einige Unterschiede zwischen gewöhnlichen Kaminen und Kaminöfen zu verstehen:
- Der Kaminofen befindet sich in einem geschlossenen Metallkasten. Daher braucht er viel Wärmeenergie, um heiß zu werden (vor allem, wenn er aus Gusseisen besteht).
- Die Luftzufuhr in den Ofen wird durch ein oder mehrere manuell betätigte Ventile geregelt.
- Die Konstruktion ermöglicht es, die einströmende Luft durch die Wärme des Ofens vorzuheizen, sodass der Ofen viel heißer brennt als ein herkömmliches Holzfeuer.
- Der Kaminofen ist daher sehr viel effizienter bei der Umwandlung von Brennstoff in Wärmeenergie als ein gewöhnliches “offenes” Feuer.
Vorbereiten des Feuers
Wie bei einem herkömmlichen Feuer können Sie Ihr Kaminofenfeuer entweder mit Feueranzündern oder altem Zeitungspapier entfachen. Bei einem Kaminofen ist es gut, das neue Feuer auf einem Bett aus Asche anzuzünden. Entfernen Sie also bei der Vorbereitung des Feuers nicht die ganze alte Asche. Ich verwende nur dann Feueranzünder, wenn das Anzünden mit Zeitungspapier nicht klappt.
Öffnen Sie die Ofentür und legen Sie mehrere Blätter zerknülltes Papier oben auf die Asche. Manche Leute ziehen es vor, das Papier zu einem Zylinder zu rollen und die Enden zusammenzudrehen.
Als Nächstes legen Sie kleine Stückchen Anzündholz auf das Papier oder den Feueranzünder, typischerweise in einem “Wigwam”-Muster angeordnet. Anzündmaterial ist jedes leicht brennbare Material, in der Regel trockene Zweige oder ein weiches Holz (wie Kiefer), das mit einer Axt in kleine Stücke gehackt wird.
Feueranzünder bestehen in der Regel aus Paraffin oder Holzspäne und sind ein nützliches Hilfsmittel, wenn Papier nicht ausreicht, um das Feuer anzuzünden. Einige Hersteller fügen dem Wachs kleine Mengen eines Brennstoffs hinzu, damit dieser leichter brennt.
Sie können auch größere Stücke trockenen, abgelagerten Holzes bereithalten, die Sie nachlegen können, wenn das Feuer in Gang kommt.
Steuerung der Luftzufuhr
Ihr Kaminofen verfügt in der Regel über einen primären und einen sekundären Luftzufuhrregler oder ein Ventil. Beim Anzünden des Kaminofens sollten beide geöffnet sein, um dem Feuer so viel Sauerstoff wie möglich zuzuführen. Bis das Feuer richtig brennt, ist es außerdem ratsam, auch die Tür leicht geöffnet zu halten.
Das primäre Lufteinlassventil bringt kalte Luft aus dem Raum unter das brennende Holz. Das sekundäre Lufteinlassventil nimmt die Luft auf, die um den Ofen und über die vordere Sichtscheibe zirkuliert (was dazu beiträgt, den Ruß zu entfernen und die Scheibe klar zu halten).
Das bedeutet, dass die Sekundärluft bereits sehr heiß ist, wenn sie auf die heißen Gase des brennenden Holzes trifft. Die Gase entzünden sich daher im oberen Teil des Ofens, wodurch der Ofen viel heißer wird und mehr Wärmeenergie aus dem Holz freisetzt als bei einem herkömmlichen, offenen Feuer.
Anzünden des Feuers
Das Ziel bei einem Holzofen ist es, den Ofen selbst so schnell wie möglich auf Betriebstemperatur zu bringen. Im Idealfall sollten Sie ein Bett aus glühender, roter Glut haben, bevor Sie mehr Holz nachlegen.
Im Allgemeinen sollte man die Temperatur des Ofens zu Beginn mit weichem Holz wie Kiefer (das leicht brennt) erhöhen und sobald der Ofen richtig heiß ist, härteres Holz wie Eiche nachlegen. Sobald erste Holz gut angebrannt ist, können Sie die Vordertür vollständig schließen.
Richten Sie dazu die vorgesehene Menge Brennholz in den Brennraum. Dabei sollten die großen Stücke unten liegen und kleine, leicht brennbare Stücke darüber. Platzieren Sie den vorgesehenen Anzünder wie z. B. Zeitungspapier oder spezielle Feueranzünder zwischen dem leicht brennbaren Holz der obersten Lage. Anschließend zünden Sie das Zeitungspapier (an mehreren Stellen) oder den Feueranzünder an.
Achten Sie darauf, dass nicht zu viel Holz über dem Anzünder liegt, dadurch erhält dieser zu wenig Luft und kann ausgehen. Das Brennholz sollte so von oben nach unten durchbrennen.
Vergewissern Sie sich außerdem, dass das Holz abgelagert ist (lange genug gelagert wurde, damit es vollständig austrocknen konnte). Bei frisch geschlagenem Holz dauert die Reifung in der Regel etwa ein Jahr.
Tipp:
Lagern Sie das Brennholz trocken, z. B. in einer Garage oder einem Kaminholzlager. Bringen Sie es mindestens einen Tag bevor es verbrannt werden soll, ins Haus und stapeln Sie es in der Nähe des Ofens. So ist es bereits warm und trocken, bevor es angezündet werden soll.
Mehr über diese Luftregelung
Beim Aufheizen des Ofens ist es sinnvoll, beide Ventile voll geöffnet zu halten, um dem Feuer so viel Sauerstoff wie möglich zuzuführen. Sobald das Feuer richtig heiß ist, können Sie die primäre (kalte) Luftzufuhr schließen und nur noch die sekundäre (heiße) Luftzufuhr zur Steuerung des Feuers verwenden.
Dadurch wird das Feuer mit einer höheren Temperatur betrieben, und Sie erhalten mehr Wärmeenergie aus dem Holz, das Sie verbrennen. Die Heißluft sorgt dafür, dass brennbare Gase verbrannt werden und nicht wie bei einem herkömmlichen, offenen Feuer durch den Schornstein entweichen.
Wenn Ihr Feuer zu schnell brennt oder zu heiß ist, können Sie auch den Sekundärluftstrom reduzieren.
Achtung:
Wenn Sie beide Ventile vollständig schließen, kann das Feuer ausgehen und/oder beim Schwelen giftige und explosive Gase bilden. Sie sollten daher stets dafür sorgen, dass dem Holz ausreichend Luft für eine ordentliche Verbrennung zur Verfügung steht. Müssen Sie regelmäßig beide Ventile schließen, um ein Überhitzen zu vermeiden, reduzieren Sie die Holzmenge bzw. bauen Sie eine Drosselklappe ein.
Wenn das Feuer nicht gut genug brennt, öffnen Sie das Primärventil für kurze Zeit und/oder öffnen Sie die Vordertür leicht, um mehr Sauerstoff in das Feuer zu bekommen.
Das Feuer am Brennen halten
Das Anzünden und Aufrechterhalten des Feuers in einem Kaminofen unterscheidet sich in mancher Hinsicht vom Anzünden und Aufrechterhalten eines herkömmlichen, offenen Kaminfeuers. Die Hauptunterschiede sind die Notwendigkeit, die Luftzufuhr zu kontrollieren, und die Erkenntnis, dass der Ofen selbst heiß werden muss, bevor er effizient brennt.
Aber es gibt nichts Schöneres als ein echtes Holzfeuer an einem kalten Wintertag. Und einer der vielen Vorteile des Kaminofens ist, dass der Abbrand von Holz im Haus damit wesentlich sicherer ist, denn das Feuer ist sicher darin eingeschlossen.
Wie bei jeder anderen Fertigkeit auch, lernt man das Anzünden eines Holzofens am besten, indem man es tut. Sie werden durch Ausprobieren lernen, wie Sie das Beste aus Ihrem Ofenmodell herausholen können.
Wenn Sie ein offenes Feuer mögen, werden Sie einen Kaminofen als noch befriedigender empfinden. Er ist heißer, effizienter und sicherer.
Da Sie nun wissen, was zu tun ist, zünden Sie den Kaminofen an und lassen Sie das Feuer brennen!
Wir wünschen Ihnen viel Spaß und kommen Sie gut durch die kalte Jahreszeit!